Hanoi:
Schienengebundener Nahverkehr Hanoi

Disziplinen

  • Bahn
  • Verkehrsberatung

Gesellschaften

Dorsch International Consultants

Auftraggeber

Verkehrsministerium, Hanoi

Dauer

Von 1998 bis 1999

Projektleistungen

Phase 1 (Prefeasibility-Studie)

  • Prognose der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
  • Entwicklung eines strategischen öffentlichen Transportsektor-Entwicklungsplans
  • Prefeasibility-Studie für schienengebundenes städtisches Netz
  • Vorschlag für Auswahl prioritärer Linie & Technik
  • Festlegung der geeignetesten Ausbaustrecke für Busverkehr als Interimslösung

Phase 2 (Feasibility-Studie für die priorisierteStadtbahn- & Schnellbuslinie)

  • Outline der Netzinfrastruktur
  • technische Spezifikationen für rollendes Material
  • Investitionskostenschätzung
  • Tarifkonzept, einzelwirtschaftliche Analyse
  • Kosten-Nutzen-Analyse
  • Institutionelles/Organisatorisches Konzept (auchmögliche Einbeziehung des Privatsektors)
  • Schulung & Technologietransfer
  • Implementierungskonzept für ausgewählteprioritäre Maßnahmen

Kontakt

Dorsch International Consultants GmbH

München (Headquarters)
Landsberger Str. 368
80687 München
Germany

Tel.: +49 89 5797-0
Fax: +49 89 5797-800
E-Mail: info@dorsch.de

Karte

Beschreibung

Die Regierung von Vietnam, vertreten durch das Verkehrsministerium, beantragte die Erarbeitung einer Studie zur Erstellung eines ÖPNV-Sektorkonzeptes für Hanoi. Die von der KfW finanzierte Studie hatte zum Ziel, für den Zeitraum bis zum Jahr 2020 ein integriertes Konzept für den öffentlichen Personennahverkehr zu erarbeiten & dadurch einen strategischen Rahmen für weitere Schritte & Initiativen bezüglichder Entwicklung von ÖPNV in der Hauptstadtdes Landes (mit 1,5 Millionen Einwohnern im Großraum) zu liefern.

Die Annahme & Durchführung einer ÖPNV-Strategie könnte einen maßgebenden Einfluss auf die künftige städtebauliche Entwicklung der Großstadt einschließlich Flächennutzung & Bebauungsdichte sowie auf die Lebensqualität, öffentliche Gesundheit & das wirtschaftliche & soziale Wohlergehen der Bewohner haben. Eine solche Strategie hätte weitreichende Auswirkungen bis ins nächste Jahrhundert hinein.

Angesichts der extrem niedrigen Nutzung von öffentlichem Personennahverkehr in Hanoi besteht die wichtigste Herausforderung für die städtische Verwaltung darin, das derzeitig fast vollkommene Angewiesensein auf private Verkehrsmittel (vorwiegend Fahr- bzw. Motorrad) umzukehren & die Nutzungvon öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich zu fördern. Es fehlt ein Verkehrssystem, welches die Nutzer bezahlen können, die knappen Haushaltsmittel der Stadt nicht überstrapaziert & weder die Umwelt noch das soziale Umfeld negativ beeinträchtigt. Infolge der Einsicht, dass es sich dabei um einen langfristigen Umstellungsprozess handelt, wurde das Hauptaugenmerk darauf gelegt, schon am Anfang eine möglichst praktische & umfassende Strategie zu erarbeiten.

Um die Umstellung auf die verstärkte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern, wurde zunächst vorgesehen, öffentliche Transportkorridore für ÖPNV auf Straßen zu errichten - zum Beispiel für Omnibusse, die entweder den Straßenraum mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen oder, was vorzuziehen wäre, ein ausschließliches bzw. zumindest partielles Wegerecht haben sollten (plangleiche Busstraße).

Nachdem die Fahrgäste dazu ermuntert worden sind, auf Busse umzusteigen, wird es kein Problem mehr sein, die Wirtschaftlichkeit einer vollständigen Umstellung auf städtischen Schienenverkehr mit der dazu notwendigen Sicherheit (abhängig von den hohen Investitionskosten, die eine Stadtbahn bedeutet, besonders im Falle einer aufgeständerten Linienführung) zu untersuchen. Ohne eine solche stufenweise Entwicklung bestünde jedoch die ernstzunehmende Gefahr, dass die sofortige Einführung eines spurgeführten ÖPNV-Systems, das sich auf keine erkennbare Nachfrage für eine Abkehr von privaten Verkehrsartenstützt, einen zu hohen Kapitalbedarf für Anschaffung, Betrieb & Unterhaltung darstellt & folglich sowohl die vietnamesischen Behörden als auch potentielle Investoren (einschl. der Staatsbahn als Hauptträger) starkbelasten würde.