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Das Großprojekt „Alzkanalabstellung"

• Instandsetzung des Alzkanals vor offiziellem Zeitplan fertig gestellt

• Lebensader in Burghausen wieder in Takt

• Umweltfreundliche Stromgewinnung und Kühlwasserversorgung

Nachdem die Alterung des Alzkanals mit seinen zahlreichen Sonderbauwerken weit fortgeschritten war, wurde eine Generalinstandsetzung unausweichlich. Die Standsicherheit zu erhalten, die Lebensdauer nachhaltig zu verlängern und die Wirtschaftlichkeit zu steigern, das waren die übergeordneten Projektziele. Die Wacker Chemie AG erteilte Dorsch International Consultants GmbH den Auftrag in diesem Großprojekt als Generalplaner und Projektsteuerer zu fungieren. Nach Auftragserteilung im September 2014 wurde unverzüglich mit den Planungsleistungen begonnen und nun erfolgreich beendet.Generalinstandsetzung auf einer Länge von rund 16 Kilometern.Bei dem Alzkanal handelt es sich um einen künstlich angelegten Triebkanal, der in 3 Abschnitten von Trostberg bis Burghausen führt; er dient der umweltfreundlichen Stromgewinnung und Kühlwasserversorgung. Das Projekt umfasst den Abschnitt 4, der zwischen 1916 bis 1922 erbaut wurde und von Hirten über Burgkirchen nach Burghausen führt und schließlich nach dem Durchqueren des Werks der Wacker Chemie AG in die Salzach mündet.

Der hier betrachtete Abschnitt mit einem Konzessionsabfluss von 87 m3/s ist rd. 16 km lang und wurde größtenteils als Stampfbetongerinne mit Trapezquerschnitt in einer Böschungsneigung von 1:1,25 hergestellt. Er übernimmt das Wasser des Oberliegers (3. Abschnitt) und unterführt die Alz mittels eines Dükers. Anschließend wird dem Kanal über ein Stauwehr bei der Ortschaft Hirten zusätzlich noch Wasser von der Alz zugeführt. In seinem Verlauf wird der Kanal durch weitere Sonderbauwerke, wie ein aufgeständertes Stahlbetongerinne, zwei Stollen und einen Bahndüker geführt bis er in Burghausen das Werksgelände der Wacker Chemie AG passiert und dort über ein Wasserkraftwerk das Alzwasser der Salzach zuführt. Der Kanal verläuft teilweise im Einschnitt und teilweise im Dammbereich. Rund zwei Drittel des Kanals sind noch mit dem ursprünglichen Stampfbeton ausgekleidet.

Entsprechend dem Bauwerksalter von mehr als 90 Jahren treten zahlreiche Schäden am Beton wie Abplatzungen, Risse, offenen Fugen etc. auf. In den Jahren 1984 bis 1998 wurden ca. 600 m des Kanals mit bewehrten Betonfertigteilplatten und ca. 4,0 km mit Asphaltbeton ausgekleidet. In den restlichen und jetzt zu sanierenden Abschnitten fanden seinerzeit lediglich lokale Sanierungsmaßnahmen statt.

Herausforderung
Eine besondere Herausforderung für die Planung stellte der kurze und begrenzte Ausführungszeitraum für die Instandsetzung dar. Aus wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen durfte der Abstellungszeitraum des Alzkanals maximal 10 Wochen betragen. Sämtliche Planungsinhalte, -prozesse und Bauausführungsverfahren waren auf diesen kurzen Zeitraum auszulegen und zu optimieren. Der Abstau des Alzkanals erfolgte, wie geplant.


Zum Projektumfang von Dorsch International gehörten unter anderem:

• Objektplanung Ingenieurbauwerke (Kanalgerinne und Sonderbauwerke), einschl. örtliche Bauüberwachung und Bauoberleitung
• Tragwerksplanung für das Kanalgerinne und Sonderbauwerke
• Projektmanagement 
• Baulogistik
• Marktrecherche betreffend Reinigung des Alzkanals
• Erstellung Vorerkundungsprogramm für Bauwerksgutachten (Tauchereinsatz, Radaruntersuchungen)
• Erstellung von Bauwerksgutachten
• Hydraulische Berechnungen des Kanals
• Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (Planungsphase)
• Auditierung ausgewählter Baufirmen
• Gefahrenanalysen
• Auswertung von Wetterdaten zur Ermittlung des optimalen Abstellungszeitraums sowie des Witterungsrisikos 
• Erstellung von Kontroll- und Instandhaltungsplänen
• Vermessungskonzept für den gesamten Kanalabschnitt, einschl. der Sonderbauwerke
• Geotechnische Standsicherheitsberechnungen
• Abschlussdokumentation der ausgeführten Leistungen


„Ein spannendes und komplexes Projekt mit einem äußerst straffen Zeitplan. Trotz der schwierigen Randbedingungen, haben wir die Arbeiten im vorgegebenen Zeitplan und prognostizierten Kostenrahmen abgeschlossen. Teilweise sind wir mit manchen Maßnahmen sogar früher fertig geworden“, so Maximilian Krug, Abteilungsleiter Wasser & Umwelt bei Dorsch.

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